Was ist HDR?

Was ist HDR?
Bild: Pixabay (CC0) / Skitterphoto
Folgende verwandte Fragen werden ebenfalls beantwortet:
  • Welche HDR-Standards gibt es (Dolby Vision, HDR 10, HDR 10+)?
  • Auf welchen Endgeräten ist HDR verfügbar (Computer, Fernseher, Smartphone)?
  • Wie ist um die Verbreitung von HDR bestellt (Filme, Games)?
  • Was ist HDR-Fotografie?
Schnelle Antwort für eilige Leser:
HDR steht für High Dynamic Range und bezeichnet das Vorliegen und die Darstellung von Hochkontrastinhalten (Filme, Computerspiele, Fotos). Diverse Endgeräte (Computer, TV, Smartphone) unterstützen die Wiedergabe von HDR-Inhalten. Es gibt Standards, die HDR-Funktionen vereinheitlichen.

HDR steht für High Dynamic Range und soll brillantere Bilder ermöglichen.

HDR gibt es für Fernseher bzw. TV, den Computer und Smartphones (iPhone, Android) sowie weitere mobile Endgeräte (z.B. Tablets wie iPad).

Damit ein Bild in HDR ausgegeben werden kann, muss die Hardware es darstellen können. Dazu sind eine höhe Leuchtstärke (1.000 candela pro m² bzw. nits ++) und eine hohe Farbtiefe (10 bit oder 12 bit) erforderlich.

Zum Vergleich: Vor HDR waren 100 candela pro m² bzw. nits Leuchtstärke und 8 bit Farbtiefe normal.

Mehr Informationen zu Fragen wie „Was ist HDR?“ sind nachfolgend gesammelt.

Inhalte dieser Antwort

Was ist eigentlich HDR?

Bedeutung der Abkürzung HDR

HDR = High Dynamic Range

Schreibt man die Abkürzung aus, so steht diese für „High Dynamik Range“.

Ins Deutsche übersetzt bedeutet dies „Hoher Dynamikumfang“.

Das beschreibt zunächst einmal eine Eigenschaft von digitalen Inhalt (sog. Content).

Videos, Fotos oder Computerprogramme / Computerspiele, die HDR-Eigenschaften haben, bieten besonders große Helligkeitsunterschiede und wirken deshalb brillanter.

Zur Abgrenzung zu „normalen“ Inhalten ist eine weitere Abkürzung gängig:

LDR = Low Dynamic Range

Das bedeutet „Geringer Dynamikumfang“ und beschreibt Inhalte bzw. Content, wie bisher auf Fernsehern, Computern und Smartphones wiedergegeben.

HDR-Standards (Dolby Vision, HDR 10, HDR 10+)

Anfangs kamen viele Produkte (Fernseher, Monitore, Smartphones) auf den Markt, die vom Hersteller als „HDR“ oder „HDR ready“ bezeichnet wurden.

Eine Standardisierung fehlte.

HDR an sich heißt erstmal nur, dass ein hoher Dynamikumfang bzw. größere Helligkeitsunterschiede dargestellt werden können. Ab wann das der Fall ist, dafür bedarf es einer Standardisierung.

Mittlerweile gibt es drei Standards, die sich etabliert haben.

Dolby Vision (dynamisches HDR)

Dolby Vision ist der anspruchsvollste HDR-Standard.

Jedoch sind gleichzeitig nur wenige Geräte verfügbar, die über eine Dolby Vision-Zertifizierung verfügen – einige TV-Geräte sowie wenige Smartphones.

Dolby Vision bedeutet dynamisches HDR. Hier kann der Content (z.B. ein Film) mit Kontrolldaten (sog. Meta-Daten) ausgestattet werden, die es erlauben, die HDR-Einstellungen szenenweise zu verändern.

Ebenfalls top ist Dolby Vision bei der Farbtiefe. Diese ist auf 12 bit ausgelegt.

Das Problem: 12 bit TV-Geräte gibt es noch gar nicht.

Auch die spezifizierte Helligkeitsspanne (0 – 10.000 candela pro m² bzw. nits) fällt am größten aus. Auch hier gilt: Consumer-Anzeigegeräte, die 10.000 candela pro m² bzw. nits erreichen, gibt es noch gar nicht.

Da die Dolby Vision-Spezifikation über HDR 10 bzw. HDR10+ hinausgeht, unterstützen entsprechende Geräte diese Standards ebenfalls.

HDR 10 (statisches HDR)

HDR 10 ist statisches HDR.

Das bedeutet, die HDR-Einstellungen können nur für den Content als ganzes, jedoch nicht szenenweise ausgesteuert werden.

Die Spezifikation ist auf 10 bit Farbtiefe und eine Helligkeit von bis zu 1.000 candela pro m² bzw. nits ausgelegt, was sich mit aktuellen TV-Geräten, Monitoren und Smartphones auch erzielen lässt.

Weiterhin müssen Hersteller keinen Lizenzgebühren für die Nutzung vom HDR 10 Standard bezahlen.

Das dürfte ebenfalls ein wichtiger Grund sein, weshalb HDR 10 weit verbreitet ist.

HDR 10+ (dynamisches HDR)

Während die übriges Spezifikation nicht verändert wird, unterstützt HDR 10+ auch dynamisches HDR.

Hier können die Bildeinstellungen also über Meta-Daten szenenweise kontrolliert werden, was bei Filmen mit vielen unterschiedlichen Szenen bessere Ergebnisse bedeuten kann.

Wie auch für HDR 10 fallen für HDR 10+ keinen Lizenzgebühren für Hersteller an.

HDR-Augabegeräte

HDR-TV

Die Auswahl für einen HDR-TV bzw. HDR-Fernseher ist mittlerweile groß.

Mit HDR10, HDR10+ und Dolby Vision (außerdem HLG) sind TV-Geräte mit mehreren HDR-Standards verfügbar.

HDR-Smartphone

Auch Smartphones mit HDR-Zertifizierung gibt es – vorzugsweise High-End-Smartphones.

HDR 10 ist der gängige HDR-Standard.

Zum Zeitpunkt, als dieser Ratgeber erschien, gab es auch zwei Dolby Vision-Smartphones: Das Apple iPhone X und das LG G6.

HDR-Monitore

PC-Monitore werden allmählich ebenfalls verfügbar.

Hier scheint sich zunächst der HDR 10-Standard zu etablieren.

Neben der Betrachtung von HDR-Content wie Fotos und Videos am Computer ist vor allem HDR-Gaming (Computerspiele mit HDR) ein Treiber der Entwicklung.

Verfügbarkeit von HDR-Content (Filme, Games, Fotos)

Allmählich nimmt die Verfügbarkeit von HDR-Content zu.

HDR-Filme gibt es einerseits auf Video-Streaming-Plattformen (z.B. Amazon Prime Video, Netflix oder eben auch YouTube).

Außerdem gibt es HDR-Filme, die auf Ultra HD Blu-ray mit HDR erschienen sind.

Bei HDR-Gaming tut sich derzeit ebenfalls viel. Immer mehr Computerspiele erscheinen mit einem entsprechenden Modus.

HDR-Fotografie: Belichtungsreihe für HDR-Foto

Wo HDR-Fotografie hilft (und wo nicht)

HDR-Fotografie ist kein Allheilmittel, welches alle Bilder besser macht.

Wesentlich bessere Ergebnisse lassen sich jedoch erzielen, wenn das Motiv sehr ungleichmäßig ausgeleuchtet ist.

Heller Horizont, dunkle Landschaft – bei einem LDR-Foto ist ein Bereich überbelichtet und ein Bereich unterbelichtet.

Hier wirkt die HDR-Fotografie. Aus der Belichtungsreihe kann ein Hochkontrastbild errechnet werden, welches die gesamten Helligkeitsunterschiede sichtbar macht.

Ist das Motiv hingegen sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, können mit HDR keinen nennenswerten vorteilhaften Bilder aufgenommen werden.

Im Gegenteil sogar: Bei gleichmäßig ausgeleuchteten Motiven „versagt“ der Algorithmus oftmals sogar, so dass das HDR-Foto schlechter wirkt als ein LDR-Foto.

HDR-Fotografie per Kamera (z.B. Kompaktkamera, DSLR, DSLM)

Ein Sonderfall ist die HDR-Fotografie.

Jedermann kann ein HDR-Foto mit einer gängigen Kamera aufnehmen.

Dazu muss eine Belichtungsreihe konventioneller LDR-Fotos aufgenommen werden, die anschließend im Post-Processing in ein HDR-Foto umgerechnet werden.

Am einfachsten geht es mit einer Digitalkamera, die über einen HDR-Modus verfügt.

Diese nimmt die notwendigen Belichtungseinstellungen per Automatik vor und erledigt auch gleich das Post-Processing: Die LDR-Fotos werden direkt in der Kamera in ein HDR-Foto umgerechnet.

Üblicherweise werden drei LDR-Aufnahmen in ein HDR-Foto umgerechnet.

Möglich ist es auch, die Schritte manuell zu durchlaufen.

In dem Fall wird die Belichtungsreihe „von Hand“ mit der Kamera durchlaufen. Die LDR-Einzelbilder werden später am Computer per Bildbearbeitungssoftware in ein HDR-Bild umgewandelt.

Für gelungene HDR-Fotografie empfiehlt es sich unbedingt mit einem Stativ zu arbeiten.

Ebenfalls gelingen gute Ergebnisse in der HDR-Fotografie nur dann, wenn sich das Motiv nicht bewegt (z.B. Landschaftsaufnahmen, Architektur).

HDR-Fotografie per Smartphone (iPhone, Android)

Auch auf Smartphones lassen sich HDR-Fotos aufnehmen.

Auf dem iPhone unterstützt die Kamera-App HDR-Aufnahmen von Haus aus.

Auch auf vielen Android-Smartphones ist HDR in der Standard-Kamera-App verfügbar – hier kommt es auf die Hersteller-Implementierung an.

Alternativ gibt es im AppStore bzw. Play Store viele spezialisierte HDR-Kamera-Apps, mit denen sich HDR-Fotografie durchführen lässt.

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Wie wir Antworten und Tipps recherchieren

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Diese Antwort haben wir zuletzt am 22. April 2018 aktualisiert.

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